Jessen, C. A. E.. Über die Glaubwurdigkeit der Egils-Saga und anerer Isländer-Sagas: Difference between revisions

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[[Egla,_11|Chapter 11]]: '''kornhlöðu mikla''': „Aber viel gefärlicher für den Kredit isländischer Berichte ist die Darstellung Ottarʼs von den Zuständen in Halogaland. Offenbar sollte dies ja der Hauptwerth der Sagaʼs sein, daß sie die Zustände und Lebensverhälnisse correct schildern, möchten dann auch einzelne Begebenheiten fehlerhaft erzählt sein. Nach der Egilssaga nun, die so entschieden die Absicht zeigt, alle Hülssquellen Thololfʼs und seine ganze Thätigkeit vor Augen zu stellen, waren die Hauptnahrungsquellen der Halogaländer im 9. Jahrhundert: Häringsfang, Dorschfang, Eierfang, Seehundsfang, und – Ackerbau! Denn zum Hofe Torgar gehörte eine „Kornscheune“, das größte Gebäude des Hofes, ja so groß, daß darin 960 Mann auf einmal aufs Stolzeste zu Tisch sitzen konnten. Erinnern wir uns der Worte von Rask: „Jeder Wink dieser trefflichsten Saga stimmt aufs Genaueste mit der Natur der Sache und mit Ottarʼs Worten überein“. Nun ist aber allbekannt, daß sogar im 19. Jahrhundert nur überaus wenig Ackerbau in Halogaland getrieben wird. Noch weniger natürlich im 9. […]. Der Isländer hat, mit totalem Vergessen „der Natur der Sache“, die ungeheure „Kornscheune“ selbst erfunden; er brauchte sie, um daran anzuknüpfen, man habe dem König wahrscheinlich gemacht, daß Thorolf ihn „innbrennen“ wollte“ (p. 80).
[[Egla,_11|Chapter 11]]: '''kornhlöðu mikla''': „Aber viel gefärlicher für den Kredit isländischer Berichte ist die Darstellung Ottarʼs von den Zuständen in Halogaland. Offenbar sollte dies ja der Hauptwerth der Sagaʼs sein, daß sie die Zustände und Lebensverhälnisse correct schildern, möchten dann auch einzelne Begebenheiten fehlerhaft erzählt sein. Nach der Egilssaga nun, die so entschieden die Absicht zeigt, alle Hülssquellen Thololfʼs und seine ganze Thätigkeit vor Augen zu stellen, waren die Hauptnahrungsquellen der Halogaländer im 9. Jahrhundert: Häringsfang, Dorschfang, Eierfang, Seehundsfang, und – Ackerbau! Denn zum Hofe Torgar gehörte eine „Kornscheune“, das größte Gebäude des Hofes, ja so groß, daß darin 960 Mann auf einmal aufs Stolzeste zu Tisch sitzen konnten. Erinnern wir uns der Worte von Rask: „Jeder Wink dieser trefflichsten Saga stimmt aufs Genaueste mit der Natur der Sache und mit Ottarʼs Worten überein“. Nun ist aber allbekannt, daß sogar im 19. Jahrhundert nur überaus wenig Ackerbau in Halogaland getrieben wird. Noch weniger natürlich im 9. […]. Der Isländer hat, mit totalem Vergessen „der Natur der Sache“, die ungeheure „Kornscheune“ selbst erfunden; er brauchte sie, um daran anzuknüpfen, man habe dem König wahrscheinlich gemacht, daß Thorolf ihn „innbrennen“ wollte“ (p. 80).


[[Egla,_50|Chapter 50]]: '''berserksgangur''': „Bei der  E g i l s s a g a  tritt der seltene Fall ein, daß wir eine Isländersaga durch engliche Nachrichten controlieren könne, indem des Isländers Egils Wanderfahrten sich auch nach England, zur Zeit König Aethelstanʼs, erstreckten, und wir so Berichte der Angelsächsischen Chronik über diesen König zur Vergleichung heranzuziehen vermögen“ (p. 66).
[[Egla,_50|Chapter 50]]: '''gerast menn Aðalsteins''': „Bei der  E g i l s s a g a  tritt der seltene Fall ein, daß wir eine Isländersaga durch engliche Nachrichten controlieren könne, indem des Isländers Egils Wanderfahrten sich auch nach England, zur Zeit König Aethelstanʼs, erstreckten, und wir so Berichte der Angelsächsischen Chronik über diesen König zur Vergleichung heranzuziehen vermögen“ (p. 66).


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Latest revision as of 15:54, 12 December 2016

  • Author: Jessen, C. A. E.
  • Title: Über die Glaubwurdigkeit der Egils-Saga und anderer Isländer-Sagas
  • Published in: Sybel‘s Historiche Zeitschrift 28
  • Year: 1872
  • Pages: 61-100
  • E-text:
  • Reference: Jessen, C. A. E. "Über die Glaubwurdigkeit der Egils-Saga und anderer Isländer-Sagas." Sybel‘s Historiche Zeitschrift 28 (1872): 61–100.

  • Key words:


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Lýsing

Í greininni skiptir Jessen íslenskum sögum í sögulegar sögur og Íslendingasögur og leggur mat á trúverðugleika þeirra síðarnefndu. Sögulegar sögur eru samkvæmt Jessen áreiðanlegar sögur, eins og t.d. Íslendingabók skrifuð árið 1130 sem fjallar um sögu Íslands frá landnámi 870 til 1120 eða Sturlungasaga sem fjallar aðallega um atburði Sturlungaaldar frá 1160 til 1263. Íslendingasögur, sérstaklega þær sem gerast fram til 1130, kallar Jessen hetjusögur en hann nefnir að Maurer kalli þær ræningjasögur, lygasögur eða ævintýrasögur og telur til þeirra t.d. Grettis sögu. Samkvæmt Jessen er hægt að rannsaka trúverðugleika sumra Íslendingasagnanna með því að bera þær saman við sögulegar heimildir. Þannig nefnir hann þrjár Íslendingasögur sem hafi mikið sögulegt efni: Laxdæla sögu, Egils sögu og Njáls sögu, því þær gerist ekki aðeins á Íslandi heldur einnig í Englandi og Noregi. Hins vegar bendir hann á að hvorki Ari fróði né Snorri Sturluson vísi á þessar eða aðra Íslendingasögur sem áreiðanlegar heimildir. Jessen vekur sérstaka athygli á að Egils saga fjalli um nokkra sögulega atburði sem lýst er í elstu útgáfu Landnámabókar og sömuleiðis í enskum og norskum annálum. Þar að auki sé Egils saga (ólíkt mörgum öðrum Íslendingasögum, t.d. Njáls sögu) ekki aðeins gagnorð og áreiðanleg heldur einkennist af skýrum lýsingum og látlausum stíl.



See also

References

Chapter 11: kornhlöðu mikla: „Aber viel gefärlicher für den Kredit isländischer Berichte ist die Darstellung Ottarʼs von den Zuständen in Halogaland. Offenbar sollte dies ja der Hauptwerth der Sagaʼs sein, daß sie die Zustände und Lebensverhälnisse correct schildern, möchten dann auch einzelne Begebenheiten fehlerhaft erzählt sein. Nach der Egilssaga nun, die so entschieden die Absicht zeigt, alle Hülssquellen Thololfʼs und seine ganze Thätigkeit vor Augen zu stellen, waren die Hauptnahrungsquellen der Halogaländer im 9. Jahrhundert: Häringsfang, Dorschfang, Eierfang, Seehundsfang, und – Ackerbau! Denn zum Hofe Torgar gehörte eine „Kornscheune“, das größte Gebäude des Hofes, ja so groß, daß darin 960 Mann auf einmal aufs Stolzeste zu Tisch sitzen konnten. Erinnern wir uns der Worte von Rask: „Jeder Wink dieser trefflichsten Saga stimmt aufs Genaueste mit der Natur der Sache und mit Ottarʼs Worten überein“. Nun ist aber allbekannt, daß sogar im 19. Jahrhundert nur überaus wenig Ackerbau in Halogaland getrieben wird. Noch weniger natürlich im 9. […]. Der Isländer hat, mit totalem Vergessen „der Natur der Sache“, die ungeheure „Kornscheune“ selbst erfunden; er brauchte sie, um daran anzuknüpfen, man habe dem König wahrscheinlich gemacht, daß Thorolf ihn „innbrennen“ wollte“ (p. 80).

Chapter 50: gerast menn Aðalsteins: „Bei der E g i l s s a g a tritt der seltene Fall ein, daß wir eine Isländersaga durch engliche Nachrichten controlieren könne, indem des Isländers Egils Wanderfahrten sich auch nach England, zur Zeit König Aethelstanʼs, erstreckten, und wir so Berichte der Angelsächsischen Chronik über diesen König zur Vergleichung heranzuziehen vermögen“ (p. 66).

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  • Written by: Elzbieta Sylwia Bobkowska
  • English translation: